Was Kinder fühlen
Viele Frauen bemühen sich, Misshandlungen vor den Kindern zu verbergen, um
sie zu schützen und aus Scham.
Aber schweigt die Mutter, wagen auch die Kinder nicht, das Thema anzusprechen.
Möglicherweise bleibt sie beim Misshandler, um den Kindern den Vater zu erhalten,
und diese hoffen, dass sie sich endlich trennt.
- Wie Kinder leiden
- Es folgen....
- Was Kinder lernen
- »Kinder brauchen den Vater«
- Misshandler als Väter
- Werden die Kinder sexuell missbraucht?
Wie Kinder leiden
Auch wenn Kinder die Gewalttätigkeiten selbst nicht sehen, erfassen sie genau, was abläuft: Fast alle Kinder konnten im Detail beschreiben, was vorgefallen war (das zeigte eine Studie).
Oft glauben Kinder, am Streit der Eltern schuld zu sein, und versuchen ihrerseits, jeden Fehler zu vermeiden und die Mutter bei Angriffen zu schützen. Merkt ein Kind, dass es nichts zu ändern vermag, wird es still und ängstlich oder auch extrem aggressiv.
Es folgen:
- Depressionen, Selbstmordwünsche
- Bettnässen, Kopfschmerzen, Ess- und Schlafstörungen
- Drogen und Alkohol
- exzessive Gewalt
- Schulversagen
Weil der Stress in der Familie das Kind überfordert, versucht es, mit Auffälligkeiten, das Interesse der Eltern wieder auf sich zu lenken.
Aber: Bei häuslicher Gewalt reagieren Eltern darauf nicht einfühlsam, sondern mit Wut oder auch mit Gewalt: Kinder werden hier sieben Mal häufiger geschlagen als in anderen Familien.
Was Kinder lernen
Kinder, die Gewalt zwischen den Eltern erleben, sind in großer Gefahr, dieses
Verhalten in ihren eigenen Beziehungen als Erwachsene zu wiederholen.
Sie lernen nicht, Kompromisse auszuhandeln, sondern dass der Stärkere sich
mit Gewalt durchsetzt. Mädchen und Jungen glauben, es sei normal, dass Männer
tyrannisch sind und Frauen verächtlich behandeln.
»Kinder brauchen den Vater«
Was Kinder brauchen, ist
- ein Leben ohne Brutalität, Angst und Demütigungen
- ein Zusammenleben in Respekt, Vertrauen und Frieden
- eindeutige Verhaltensrichtlinien
Misshandler als Väter
- Häusliche Gewalt beginnt oder eskaliert häufig während der Schwangerschaft. Totgeburt, Frühgeburt und vorgeburtliche Schädigungen können die Folgen sein.
- Die Mehrzahl der Misshandler schlägt die Kinder und missbraucht sie oft auch sexuell.
- 50% der Kindesentführungen bezwecken, die Mutter zurückzubekommen oder zu strafen.
- Väter veranlassen Kinder, ihre Mutter auszuspionieren und stürzen sie in einen unlösbaren Loyalitätskonflikt.
- Manche Misshandler verlangen, dass der Mutter das Sorgerecht entzogen wird, selbst wenn sie nicht der Vater sind.
- Väter nutzen die Geltendmachung und Ausübung des Umgangsrechts, um die Mutter erneut zu schikanieren oder zu verletzen. Auch finden sie oft auf diesem Weg die geschützte Adresse von Mutter und Kind(ern) heraus.
Werden die Kinder sexuell missbraucht?
Viele Kinder verschweigen sexuelle Übergriffe.
Ein Missbraucher pflegt, sein Opfer so einzuschüchtern, dass genau das nicht
passiert. Außerdem empfindet das Kind selbst Schuld und Scham für das,
was ihm widerfahren ist.
Diese Barriere müssen Kinder erst einmal abbauen.
Sagen Sie dem Kind, dass es Unrecht ist, selbst wenn es der Onkel/Vater will;
dass es aber immer das Recht hat, »Nein« zu sagen.
Haben Sie den Verdacht auf sexuellen Missbrauch, holen Sie sich in jedem Fall Beratungshilfe bei:
- Kinder- und Jugendnotruf,
- Kinderschutzbund,
- Wildwasser.